Tipps zur Kostenoptimierung für kleine und mittlere Unternehmen

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen häufig vor der Herausforderung, ihre Ausgaben zu minimieren, während sie gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben müssen. Laut einer Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) können Unternehmen bis zu 25% ihrer Betriebskosten durch strategische Einsparungen senken. Einige Impulse dazu liefert dieser Artikel

Mietoptionen für Maschinen ausloten

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Liquidität schonen möchten, bietet die Mietoption eine attraktive Alternative. So können Unternehmen beispielsweise Stapler mieten, anstatt diese teuer zu kaufen, was die Anschaffungskosten signifikant senkt. Der Vorteil liegt in der Flexibilität. Wer einen Stapler für nur einige Monate benötigt, spart im Vergleich zu den hohen Anschaffungskosten. Mietpreise für Arbeitsgeräte wie Stapler können zwischen 100 und 250 Euro pro Tag variieren, je nach Modell und Mietdauer.

Wenn ein Unternehmen für eine kurze Sanierung oder ein Lagerprojekt einen Stapler benötigt, könnte der Kauf eines neuen Geräts mit Kosten von etwa 15.000 bis 30.000 Euro verbunden sein.

Dies summiert sich schnell, während das Mieten für denselben Zeitraum deutlich günstiger ist. Die dadurch eingesparten Mittel können in andere wichtige Bereiche investiert werden, wie etwa in die Verbesserung von Prozessen oder in die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern. So bleibt das Unternehmen flexibel und gleichzeitig finanziell stabil.

Einsparungen durch Outsourcing

Ein weiterer Ansatz zur Kostenoptimierung ist das Outsourcing bestimmter Dienstleistungen. Gerade in Bereichen wie Buchhaltung, IT oder Marketing können Unternehmen durch die Auslagerung von Aufgaben an externe Dienstleister viel Geld sparen. Statt festangestellte Mitarbeiter für diese Bereiche zu beschäftigen, wird die Expertise von spezialisierten Unternehmen genutzt. Das reduziert nicht nur die Personalkosten, sondern ermöglicht auch eine gezielte Skalierung je nach Bedarf.

Beispielsweise kann ein kleines Unternehmen, das monatlich 5.000 Euro für eine interne IT-Abteilung ausgibt, durch Outsourcing an einen externen Dienstleister mit Spezialisten im Bereich IT-Support und Wartung seine Kosten um bis zu 30% senken. Die Einsparungen von etwa 1.500 Euro pro Monat könnten anderweitig reinvestiert werden, beispielsweise in die Automatisierung von Geschäftsprozessen oder in Marketingmaßnahmen zur Kundengewinnung.

Tipps zur Kostenoptimierung für kleine und mittlere Unternehmen

Energiesparmaßnahmen: So lassen sich Betriebskosten reduzieren

Energieeffizienz ist ein großes Einsparpotenzial für Unternehmen. In vielen Betrieben sind die Betriebskosten für Strom und Heizung signifikant, sodass bereits kleine Maßnahmen große Einsparungen bringen können. Der Austausch von alten Geräten gegen moderne, energieeffiziente Modelle oder der Einsatz von LED-Beleuchtung kann die jährlichen Energiekosten deutlich senken. Viele Unternehmen berichten von Einsparungen von bis zu 20% bei den Betriebskosten, allein durch einfache Energiesparmaßnahmen.

Eine weitere Option ist der Wechsel zu erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel der Installation von Solarpanels oder der Umstellung auf grüne Stromanbieter. Bei einer Investition in eine Solaranlage von etwa 10.000 Euro können Unternehmen je nach Größe der Anlage jährlich bis zu 2.000 Euro an Stromkosten einsparen. Diese Einsparungen tragen dazu bei, die Betriebskosten langfristig zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Digitalisierung: Automatisierung und Softwarelösungen gegen Fachkräftemangel

Die fortschreitende Digitalisierung bietet Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels sind automatisierte Lösungen und Softwaretools ein entscheidender Faktor, um mit weniger Personal mehr zu erreichen. Automatisierungslösungen für zentrale Geschäftsprozesse wie Buchhaltung, Kundenmanagement und Bestandsverwaltung ermöglichen eine deutliche Reduzierung des Arbeitsaufwands und tragen zur Senkung der Betriebskosten bei. Durch die Implementierung von ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning) oder cloudbasierten Anwendungen können Unternehmen ihre Ressourcen gezielter einsetzen und die tägliche Arbeit vereinfachen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Unternehmen, die eine cloudbasierte Software zur Bestandsverwaltung einführen, können ihre Lagerkosten um 15 bis 20% senken.

Dies gelingt, weil die Software eine präzisere Bestandsaufnahme ermöglicht, wodurch Überbestände vermieden und Bestellprozesse optimiert werden. Das System informiert automatisch, wenn Waren nachbestellt werden müssen, wodurch unnötige Bestellungen und Engpässe vermieden werden. Zudem wird der Personalaufwand für die manuelle Bestandsführung drastisch verringert, was gerade in Zeiten eines begrenzten Arbeitskräfteangebots von großer Bedeutung ist.

Mehr Präzision dank Tech-Unterstützung

Die Automatisierung wiederkehrender Aufgaben reduziert nicht nur den Zeitaufwand für Verwaltung und Management, sondern sorgt auch für eine höhere Präzision in den Prozessen. Ein Beispiel ist die digitale Rechnungsstellung, bei der das System automatisch die erforderlichen Daten aus der Buchhaltung entnimmt und die Rechnung erstellt. Diese Prozesse benötigen keine manuelle Eingabe mehr, was Fehler reduziert und die Arbeitslast für bestehende Mitarbeiter verringert. Die eingesparte Zeit kann dann auf wertschöpfende Aufgaben umgelenkt werden.

Skalierbarkeit und Wachstum: Ressourcen optimal nutzen

Für viele Unternehmen stellen fixe Kosten wie Personal, Miete und Infrastruktur einen erheblichen Teil der Ausgaben dar. Diese Kosten können durch eine gezielte Skalierung von Geschäftsprozessen signifikant gesenkt werden. Ein praktisches Beispiel ist die flexible Anpassung der Mitarbeiterzahl. In saisonabhängigen Branchen, wie etwa im Einzelhandel oder in der Gastronomie, kann durch den gezielten Einsatz von temporären Arbeitskräften die Anzahl der festangestellten Mitarbeiter reduziert werden.

Laut einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) machen Personalkosten in vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bis zu 50% der Gesamtausgaben aus. In der Hochsaison, wenn die Auftragslage hoch ist, können Unternehmen die Zahl der Arbeitskräfte durch kurzfristige Anstellung von Saisonarbeitern erhöhen. Im Winter, wenn weniger zu tun ist, reduziert sich der Personalbedarf automatisch. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, dauerhaft hohe Personalkosten zu tragen. Beispielsweise könnte ein Unternehmen, das während der Hochsaison 10 Mitarbeiter benötigt, im Winter mit nur 5 festen Mitarbeitern und 3 temporären Kräften auskommen, was die Lohnkosten um bis zu 40% senken würde.

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